Das Wiesbaden hier und heute:
Was erfreut Sie, was macht Sie optimistisch?
Besonders freut es mich, dass immer mehr junge Menschen ihrem Bedürfnis nach einer besseren beziehungsweise klimafreundlicheren Welt eine Stimme geben und ihren Unmut über einen rücksichtslosen Umgang mit der Natur offen und unverblümt aussprechen. An meiner Schule wird dieses Bedürfnis Gott sei Dank durch die entsprechenden Lehrkräfte sehr gut aufgefangen.
E-Mobilität oder öffentliche Verkehrsmittel, Öko-Strom oder Repair-Cafe:
Wie binden Sie Klimaschutz in Ihren privaten und beruflichen Alltag ein?
Das Thema Klimaschutz begleitet uns den ganzen Tag – ob beim Einkaufen (Produkte, die klimaverträglich und fair gehandelt werden, haben bei uns Vorrang), an der Arbeitsstelle (Schüler*innen stets daran erinnern und aufzeigen, wie wichtig es ist, Klimaschutz in den Alltag zu integrieren und sich damit auseinanderzusetzen) oder in der Erziehung unseres Sohnes (Zusammenhänge erklären, wie beispielsweise der sorgfältige und sparsame Umgang mit Wasser im Haushalt einen positiven Effekt auf das globale Klima hat).
Diskussion mit Lust oder doch eher Frust:
Ist Klimaschutz Gesprächsthema mit Freunden, Kunden und/oder Partnern?
Über Klimaschutz wird in unserer Familie leidenschaftlich diskutiert. Auch mit Freunden und Bekannten sind die Diskussionen über dieses Thema angeregt und im Austausch oft informativ.
Früher und heute: Wie hat man Ihnen das Thema Umwelt und Klima als Kind beigebracht und wie geben oder würden Sie es der nächsten Generation weitergeben?
Ich kann mich daran erinnern, dass meine Eltern, insbesondere meine Mutter, sehr darauf geachtet haben, dass meine Geschwister und ich mit Strom und Wasser sparsam umgehen. Allerdings weiß ich nicht, ob sie es aus dem Bewusstsein getan haben, damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Jedenfalls bin ich ihnen sehr dankbar, dass sie überhaupt darauf achteten und uns dadurch die Zusammenhänge unseres Handelns ein Stück weit aufgezeigt wurde – egal aus welcher Motivation heraus sie es damals taten (siehe auch Antworten zu Frage 2).
Das Wiesbaden von morgen:
Was macht Sie optimistisch, was könnte sich in 10, 20 oder 50 Jahren geändert haben?
Optimistisch macht mich, dass es immer mehr Fahrrad-Leihstationen in Wiesbaden gibt beziehungsweise ich immer mehr Menschen auf solchen Rädern fahren sehe.
Dass es einen sehr großen Bedarf an verkehrssicheren Radwegen –überhaupt an mehr Radwegen – gibt, ist nicht von der Hand zu weisen. Hier würde ich mir endlich eine Lösung wünschen, die dann auch wirklich umgesetzt wird.
Zum Thema Mobilität und öffentliche Verkehrsmittel wünsche ich mir eine klimafreundlicheres Mobilitätsmanagement, indem man das Hessenticket (Firmen Card, Jobticket) stärker bewirbt. Vor allem wäre dem Klimaschutz eine Preisreduktion der Fahrtickets zuträglich. Die Preise für Einzelfahrscheine in Wiesbaden sind im Vergleich zu beispielsweise Mannheim, wo es das „GreenCity Ticket“ gibt, viel teurer.
Gehören Klimawandel, Klimaschutz und Klimafolgenanpassung als eigenes Fach auf den Stundenplan?
„Die Naturschutz-AG am Gymnasium Eltville hat zum Ziel, den ökologischen Wert des Schulgeländes zu steigern. Insbesondere soll das Kleinklima in heißen und trockenen Sommern verbessert, die Ansiedlung von Insekten gefördert und ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Hierzu pflanzt die AG schattenspendende und CO2-bindende Gehölze und einheimische Blütenpflanzen.“ (Zitat meines Kollegen Dr. Hans Jürgen Molsberger, Leiter der Garten - und Naturschutz AG an unserer Schule)