Gefangen in alten Denkmustern: Weshalb fällt uns die Umorientierung zu einem nachhaltigeren Lebensstil so schwer? Diese Fragestellung steht im Mittelpunkt des 13. Nachhaltigkeitsdialogs am Donnerstag, 20. Februar, um 18 Uhr im Bürgersaal der Hochschule Fresenius, Moritzstraße 17a.
Bei der Vortragsveranstaltung diskutieren Hirnforscher Gerald Hüther, Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Umweltdezernent Andreas Kowol mit dem Publikum. Es moderiert Journalistin Petra Boberg. Der Eintritt ist frei und ohne Anmeldung. Einlass ist ab 17 Uhr.
Die Veranstaltung wird unter http://www.wiesbaden.de/nachhaltigkeitsdialog live im Internet übertragen.
Hüther, Jahrgang 1951, hat am Max-Planck-Institut und der Universität Göttingen als Professor für Neurobiologe geforscht. Er schreibt populärwissenschaftliche Bücher und ist Gründer und Vorstand der Akademie für Potentialentfaltung. Wie Hüther erklärt, ist das menschliche Gehirn zeitlebens plastisch. Bis ins hohe Alter können neue Verschaltungsmuster und damit auch neue Vorstellungen und Verhaltensweisen herausgebildet werden. Trotzdem gelingt es nur wenigen Personen, ihre einmal entstandenen und im Hirn verankerten inneren Einstellungen und Haltungen später im Leben noch einmal grundlegend zu verändern. Weshalb ist das so und unter welchen Voraussetzungen sind Menschen – auch in Wiesbaden – bereit, ihr Denken, Fühlen und Handeln an anderen, nachhaltigeren Kriterien auszurichten als bisher?
Die Suche nach einer Antwort auf diese Frage führt den Neurobiologen Hüther in Bereiche, die in den bisherigen Nachhaltigkeitsdiskussionen kaum Beachtung gefunden haben. Es geht um tief in uns verwurzelte Grundbedürfnisse, um die Sehnsucht nach Verbundenheit und Autonomie, nach Gemeinschaft und Begegnung, auch um die Wahrung der eigenen Würde. Und es geht um die Überwindung von Egozentrik, Konsum und Besitzstandwahrung als energie- und ressourcenverschwendende Ersatzbefriedigungen.