Das Wiesbaden hier und heute:
Was erfreut Sie, was macht Sie optimistisch?
Mich freut, dass in kleinen Läden, aber auch in einigen Supermärkten das Angebot an regional angebauten Lebensmitteln zunehmend steigt. Und, dass man in immer mehr Läden seine eigenen Verpackungen mitbringen kann.
E-Mobilität oder öffentliche Verkehrsmittel, Öko-Strom oder Repair-Cafe:
Wie binden Sie Klimaschutz in Ihren privaten und beruflichen Alltag ein?
Ich besitze kein Auto und nutze im Stadtbereich das Rad oder den öffentlichen Nahverkehr. Außerdem verbrauchen wir in unserem Haushalt so wenig Strom wie möglich, z.B. durch Wäsche trocknen an der Luft anstatt im Trockner, LED statt Glühbirnen, das Deaktivieren des Standby-Modus an elektronischen Geräten und eine kontrollierte Thermostateinstellung. Unser Fleischkonsum beschränkt sich auf einmal pro Woche und wir vermeiden Einkäufe im Internet, um den regionalen Handel zu unterstützen. Zum Einkauf habe ich immer kleine Beutel dabei, selbst Brot oder Brötchen vom Bäcker kommen in die Beutel.
Diskussion mit Lust oder doch eher Frust:
Ist Klimaschutz Gesprächsthema mit Freunden, Kunden und/oder Partnern?
Klimaschutz ist immer wieder ein Thema mit Freund*nnen und Kolleg*innen. Das ein oder andere Mal gelingen auch Gespräche mit Verkäufer*innen in Supermärkten oder anderen Geschäften über die Sinnhaftigkeit von Plastik- bzw. überhaupt Verpackungen etlicher Waren und Produkte. Ich denke, man muss in seinem Alltag mit den Leuten sprechen, um vielleicht zum Umdenken anzuregen und für das Thema Umwelt und Klima zu sensibilisieren.
Früher und heute: Wie hat man Ihnen das Thema Umwelt und Klima als Kind beigebracht und wie geben oder würden Sie es der nächsten Generation weitergeben?
In meiner Kindheit in den 1970er Jahren waren Umwelt und Klima nicht von Belang und somit auch kein Thema. Auf den alltäglichen Stromverbrauch wurde aus Kostengründen geachtet, und nicht um Ressourcen zu schonen.
Meiner Meinung nach ist es heute nicht nur wichtig, ein gutes Vorbild zu sein, sondern auch Kenntnisse über den richtigen Umgang mit unserer Umwelt und des sich wandelnden Klimas zu vermitteln. Dies darf keine alleinige Aufgabe der Schule sein, sondern sollte auch innerhalb der Familie und des sozialen Umfeldes einen wichtigen Stellenwert einnehmen. Es gibt in unserer Familie immer wieder Situationen, in denen dies stattfindet… Warum z.B. bestellen wir die tollen Schuhe nicht im Internet, sondern kaufen sie in einem Schuhgeschäft in der Innenstadt, vielleicht sogar in unserem Land oder Kontinent produziert?
Das Wiesbaden von morgen:
Was macht Sie optimistisch, was könnte sich in 10, 20 oder 50 Jahren geändert haben?
Optimistisch macht mich, dass versucht wird, ein Bewusstsein dafür zu schaffen mit unserer Umwelt behutsam umzugehen. Und wir uns das auch leisten können. Ich hoffe, dass in 10 Jahren das Thema Verkehr in Wiesbaden, durch z.B. den Ausbau des Fahrradwegenetzes, durch den Einsatz umweltfreundlicher Busse und Bahnen, kein Thema des Klimaschutzes in unserer schönen Stadt mehr sein muss.
Der schönste Ort in Wiesbaden: Welcher ist das für Sie?
Mein Lieblingsplatz in Wiesbaden ist der Schiersteiner Hafen.