Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Umweltdezernent Andreas Kowol haben im Dezember den Wiesbadener Umweltpreis 2020 vergeben. Die diesmaligen Preisträger Stadtgemüse Wiesbaden e.V., Kindertagesstätte Amöneburg e.V. und Pestalozzischule Wiesbaden erhalten für ihr herausragendes Engagement und ihren Beitrag für Umweltschutz und Nachhaltigkeit in Wiesbaden jeweils 1000 Euro Preisgeld.
Stadtgemüse e.V., die erste FoodCoop-Initiative in Wiesbaden, vernetzt sich seit 2017 solidarisch mit lokalen Erzeugern aus Wiesbaden und Umgebung und stärkt so die lokale Landwirtschaft. Dabei steht die Förderung einer nachhaltigen Lebensmittelproduktion im Vordergrund – mit kurzen Transportwegen von Lebensmitteln aus saisonaler, regionaler und möglichst ökologischer Erzeugung zu fairen Preisen. Das reduziert nicht nur den transportbedingten CO2-Ausstoß, sondern vermeidet zusätzlich große Mengen an Verpackungsmaterial. Die Bestellung bei den Erzeugern erfolgt zudem bedarfsorientiert, so dass keine Lebensmittel verschwendet werden. Die sichere Abnahme der Produkte durch die FoodCoop-Initiative trägt entscheidend dazu bei, dass die Erzeuger hier vor Ort dauerhaft zu fairen Bedingungen und möglichst ökologische Lebensmittel produzieren können.
Die Kindertagesstätte Amöneburg e.V. bietet seit 2018 in ihrer pädagogischen Einrichtung das sogenannte Grüne-Küken-Programm an. Damit sensibilisiert sie die Kita-Kinder für das Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit und vermittelt Wissen kindgerecht. Das Motto dabei lautet: Niemand ist zu klein, um einen positiven Beitrag für unsere gemeinsame Zukunft zu leisten. Bestandteile des Grüne-Küken-Programms sind zum Beispiel ein eigener Garten, die Miete von Hühnern, die gemeinsame Abfallvermeidung oder das Basteln mit Recyclingmaterial. Die Kinder erleben sich als Teil einer Gesellschaft, zu der sie mit jeder eigenen Handlung einen wichtigen Beitrag leisten können.
Im Jahr 2016 hat die Pestalozzischule Wiesbaden damit begonnen, den Schulhof umzustrukturieren und auszubauen. Die Schülerinnen und Schüler finden dort Platz zum Spielen und handlungsorientierten Lernen. Es gibt einen Fußballplatz, Weidentipis, ein grünes Klassenzimmer, eine Feuerstelle, Pflanz- und Hochbeete sowie Pflanzstreifen. In enger Anpassung an den Lehrplan lernen die Kinder dort den Umgang mit Pflanzen und Tieren. Gerade in der Stadt kennen viele Kinder keinen eigenen Gemüse- oder Obstgarten. Im Schulgarten lernen sie, Lebensmittel selbst anzubauen, Pflanzen zu beobachten, sie zu pflegen und auch zu ernten. Durch die Begrünung des Schulgeländes mit Blumenwiese, Obstbäumen und Buchenhecke finden außerdem immer mehr Insekten und Vögel einen neuen Lebensraum.
Mit dem Wiesbadener Umweltpreis wurden seit dem Jahr 2010 nun zum fünften Mal Menschen ausgezeichnet, die sich in herausragender Weise im Sinne der Nachhaltigkeit engagieren. Der Vorsitzende der Jury, Umweltdezernent Andreas Kowol, erklärt: „Wir waren beeindruckt von der hohen Qualität und dem großen Themenspektrum aller eingereichten Bewerbungen, 29 an der Zahl: Ob Ressourcenschonung, Umweltbildung, Schutz von Biotopen oder Tier- und Pflanzenarten – die Vielfalt der Aktivitäten ist bemerkenswert und zeigt, wie breit das Umweltengagement von Einzelpersonen, Initiativen, Vereinen und Unternehmen in Wiesbaden insgesamt aufgestellt ist. Entsprechend war der Entscheidungsprozess für die Jury herausfordernd.“ Die Jury setzte sich aus dem Umweltdezernenten, Vertretern der am Umweltausschuss teilnehmenden Fraktionen sowie dem Leiter des Umweltamtes zusammen.