Nachdem ESWE Versorgung bereits das RMCC und andere Großabnehmer, wie das neue Kureck, an das umweltfreundliche Fernwärmenetz angeschlossen hat, sollen bis Oktober 2020 auch das Alte und das Neue Rathaus sowie der Neubau an der Ellenbogengasse folgen.
Darüber hinaus ist ESWE Versorgung mit dem Land Hessen und Vertretern des Landtags in intensiven Gesprächen hinsichtlich einer möglichen Fernwärmeversorgung des derzeit restaurierten Gebäudekomplexes. Bei einem positiven Abschluss kann dann direkt ein weiterer Großabnehmer von fossiler Energie auf Fernwärme umgestellt werden.
Das wartungsarme und lokal emissionsfreie Fernwärmesystem ersetzt die in die Jahre gekommene Erdgasheizung in den Gebäuden. Der Hauptgrund für die Fernwärme ist die wesentlich bessere Öko-Bilanz. Es werden beispielsweise rund zwei Drittel der bisherigen CO2-Emissionen eingespart.
Der Ausbau des Fernwärmenetzes ist eine der vielen Maßnahmen im städtischen Luftreinhalteplan, mit dem erfolgreich ein Dieselfahrverbot in Wiesbaden abgewendet werden konnte. Zentral gespeist wird das Fernwärmenetz unter anderem durch das Wiesbadener Biomasseheizkraftwerk. Hier wird Energie zur Verfügung gestellt, für die ansonsten 16 Millionen Liter Heizöl verfeuert werden müssten. Darauf kann in Wiesbaden verzichtet werden. Das heißt: Die regenerative Energienutzung durch Biomasse reduziert den lokalen CO2-Ausstoß um rund 95 Millionen Kilogramm Kohlendioxid pro Jahr.
„Die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz bestimmen immer mehr auch den Alltag der Bürgerinnen und Bürger“, sagt Ralf Schodlok, Vorstandsvorsitzender der ESWE Versorgungs AG. „Das bestätigt einen langfristigen strategischen Kurs unseres Unternehmens. Wir verfolgen bereits seit mehr als einem Jahrzehnt eine Energiestrategie, die zu nachhaltigen Erfolgen im Klimaschutz führt. Der konsequente Ausbau unseres Fernwärmenetzes ist eine der Säulen.“
Da bei der Planung des Bauverlaufs die Interessen der zahlreichen Veranstalter auf Markt- und Schlossplatz berücksichtigt wurden, kann nicht an einem Stück durchgebaut werden. Vielmehr wird unter Berücksichtigung aller Veranstaltungen bis Mitte September 2020 kleinteiliger in mehreren Bauabschnitten gearbeitet. Während des Weinfestes ruhen die Arbeiten vollständig.
Neben der Verlegung von rund 330 Metern doppelläufiger Fernwärmeleitungen erfolgt in koordinierten Arbeitsschritten auch die Erneuerung von jeweils rund 300 Metern Gas- und Wasserleitungssystemen.
Der für den Bau verantwortliche ESWE-Vorstand Jörg Höhler erklärt: „Wir haben die Winterpause gut genutzt, um trotz der sehr anspruchsvollen Rahmenbedingungen eine solide Planung aufzusetzen, die den Interessen Aller entgegenkommt. Das Resultat ist natürlich etwas aufwändiger im Ablauf und damit auch bei den Kosten. Aber wir wissen, dass wir den großen Zuspruch für unsere Fernwärme im Herzen der Stadt nur dann weiter haben, wenn wir intensiv mit allen Beteiligten vor und auch während der Bauphase im Gespräch bleiben und auch deren Interessen berücksichtigen.“
ESWE Versorgung wird durch engen Kontakt mit den jeweiligen Genehmigungsbehörden und Interessensgruppen dafür Sorge tragen, dass alle geplanten Veranstaltungen trotz Baumaßnahmen durchgeführt werden können. Eine entsprechend enge Kooperation hatte sich schon beim Bau der Leitung unter der Wilhelmstraße und im Quellen-Gebiet bewährt. Zudem wird ESWE Versorgung regelmäßig zum Projekt informieren und etwaige notwendige Verkehrsmaßnahmen rechtzeitig ankündigen.
Darüber hinaus wird kontinuierlich auf www.fernwaerme.eswe-versorgung.de zum Verlauf der Bauarbeiten und zum Hintergrund informiert. Auf dieser speziell eingerichteten Website finden Interessierte auch die richtigen Ansprechpartner.