„Mit Freude nehme ich immer mehr Radfahrende in Wiesbaden wahr. Die sehr gute Platzierung unserer Stadt im jüngsten ADFC-Fahrradklimatest und vor allem der bundesweite Sprung von Platz 25 auf den 7. Platz spiegeln das Engagement der Stadt wider und zeigen, dass die Maßnahmen bei den Bürgerinnen und Bürgern Anklang finden. In der Kategorie Aufholer der Städte von 200.000 bis 500.000 Einwohnern durfte ich sogar die Auszeichnung für den 1. Platz entgegennehmen“, sagt Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, der am heutigen Dienstag an der Auszeichnungswebkonferenz des ADFC teilgenommen hat.
In den letzten vier Jahren sind in Wiesbaden 40 Kilometer neue Radwege und Radstreifen eingerichtet worden, ein Teil davon als Protected Bike Lanes. Das Rad-Grundnetz 2020 ist zu großen Teilen realisiert. Dabei ist die Maßnahme der durchgängigen Umweltspuren auf dem 1. Ring besonders hervorzuheben. Die großzügige Breite der Fahrradwege und die Abstände zum fließenden Kfz-Verkehr sowie farbige Markierungen an Einmündungen erhöhen hier die Klarheit für alle Verkehrsteilnehmer. Die Verlängerung des Mittelstreifen-Radwegs vom Sedanplatz kommend bis zur Oranienstraße ist derzeit in Bau.
Im gleichen Zeitraum wurden über 1000 Abstellplätze im öffentlichen Straßenraum sowie 750 Abstellplätze an öffentlichen Einrichtungen wie beispielsweise Schulen installiert. Das 2018 gestartete Fahrradverleihsystem ESWE meinRad wurde schrittweise ausgebaut und wird demnächst um E-Cargobikes erweitert. Für Privatleute und Gewerbetreibende wurde eine Cargobike-Kaufprämie etabliert. Kleinere Maßnahmen wie Ampelgriffe, Radboxen am Hauptbahnhof sowie öffentliche Kampagnen runden die Aktivitäten der Stadt Wiesbaden ab.
Verkehrsdezernent Andreas Kowol: „Wiesbaden lag lange Zeit auf dem letzten Platz bei der Fahrradfreundlichkeit in Deutschland; heute freuen wir uns, diesen unrühmlichen Platz fulminant verlassen zu haben. Dieser Erfolg kommt nicht von allein, sondern ist das Ergebnis harter Arbeit und mutiger politischer Entscheidungen. Mein Dank gilt dem Tiefbau- und Vermessungsamt, dem ‚Radbüro‘ und der Stadtverordnetenversammlung, die durch die 2018 umgesetzte Verzehnfachung der Radverkehrsmittel den Boden für diesen Erfolg bereitet hat.“
Die Dynamik im Ranking zeige, dass man sich keinesfalls zurücklehnen dürfe. „Die Fahrrad-Infrastruktur muss mit der steigenden Zahl an Radfahrern mitwachsen. Zwei wichtige Handlungsfelder, bei denen die Ortsbeiräte zurecht Druck machen, sind der Ausbau sicherer Radwege zu Schulen sowie der Ausbau von Bike+Ride an wichtigen Bus- und Bahn-Haltepunkten. Das werden wir jetzt verstärkt angehen.“