Anlässlich des 100. Geburtstages von Joseph Beuys pflanzten Umweltdezernent Andreas Kowol und der Direktor des Landesmuseums, Dr. Andreas Henning, am Mittwoch, 12.Mai, zwei Eichen vor dem Verwaltungsgebäude Gustav-Stresemann-Ring 15. Die Pflanzungen sind der Beginn der Baumpflanz-Kampagne 7.000 Eichen 2.0, die in Wiesbaden in den kommenden Jahren durchgeführt wird.
Die Aktion nimmt symbolisch Bezug auf die 7.000 Eichen, die Beuys in Kassel beginnend mit der documenta 1982 pflanzen ließ, wie auch auf die Aktion „Difesa della Natura“(Verteidigung der Natur) in den Abruzzen, die ebenfalls von Joseph Beuys initiiert wurde. In Italien wurden seinerzeit 7.000 vom Aussterben bedrohte Sträucher und Bäume gepflanzt. „Gerade in Zeiten der Klimakrise und der Klimaanpassung kann man den Wert von Bäumen, insbesondere im verdichteten Stadtbereich, nicht hoch genug schätzen; sie spenden Schatten, kühlen die Umgebung und erhöhen die Aufenthaltsqualität. Es war für uns naheliegend, das Gedenken an den 100. Geburtstag von Joseph Beuys und an seine Umweltschutzaktivitäten aus den 70er Jahren mit einer entsprechenden Baumpflanz-Kampagne zu verknüpfen“, erklärte Kowol. Gabriele Wolter, Amtsleiterin des Grünflächenamts, ergänzte: „Für die ersten Pflanzungen haben wir uns speziell die Steineiche ausgesucht, weil sie als Charakterbaum der mediterranen Klimazone widerstandsfähiger ist, was Hitze und Trockenheit betrifft.“ Die Aktion „7.000 Eichen 2.0“ ist auch im Sinne von Beuys als Beteiligungsprojekt konzipiert. Es wird allen Wiesbadener Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen und Verbänden angeboten, sich zu beteiligen. Dies kann dadurch geschehen, dass auf eigenem Grundstück eine Eiche gepflanzt wird oder dadurch, dass in einen speziellen Spendenfonds für diese Aktion gespendet wird. Zugleich läutet das Landesmuseum mit der Pflanzaktion zum Geburtstag von Joseph Beuys die Beuys-Interventionen Beuys100 ein. Zunächst bereits für Anfang Mai geplant, findet nun im Oktober eine Aktions- und Vortragswoche zum Jubiläum des Künstlers statt. Bereits zuvor, im Juni führt Mathias Schenk eine Woche durch die Beuys-Sammlung des Museums. „Es mag auf den ersten Blick überraschend klingen, aber Wiesbaden ist eine Beuys-Stadt“, sagte Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden, Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur. „Bei uns befindet sich die bedeutende Beuys-Sammlung, die der Arzt und Medizinhistoriker Axel Hinrich Murken zusammengetragen hat, während auf Schloss Freudenberg der erste Omnibus für Direkte Demokratie steht. Im Sinne der Eigenverantwortung, die Joseph Beuys in jedem Menschen zu aktivieren suchte, freue ich mich sehr, dass wir den runden Geburtstag dieses Ausnahmekünstlers zum Anlass nehmen, die Gestaltung der Zukunft anzugehen und Bäume pflanzen. Lasst uns also gemeinsam 7000 Bäume als Geschenk für die kommenden Generationen pflanzen.“